23 de noviembre de 2001, 13:07:46 CET

ein porträt

hängt an der wand und schaut sehr lebendig aus. manchmal wie das netteste, zärtlichste wesen des erdenrunds. manchmal wie ein bösartiger, zynischer zwerg. aus der ungefähren richtung des bildes kommt ein singsang:

achwie gut dass niemand weiss...

dann ein kichern

23 de noviembre de 2001, 10:54:31 CET

hugo kommt mit einer schweren tasche herein

ist noch ein zimmer frei?

setzt sich in einen sessel, stöbert in der tasche, in der vor allem bücher und hefte zu sehen sind, ganz unten schimmert der zipfel eines roten kleides hervor, shirley bassey cd's kann man auch noch ahnen, greift eine dicke schwarte heraus, zündet sich eine zigarette an, raucht, liest, wartet.

22 de noviembre de 2001, 21:35:13 CET

Die fremde Leserin

kommt von der Terrasse herein und lässt die Türen hinter sich offenstehen. Sie beschließt, nicht länger fremd zu sein und außerdem nicht länger nur Leserin, sondern auch Schreibende.
Sie erinnert sich an die Vorlieben des mageren Schattens und stellt eine Schüssel mit Rührei auf den Tisch. Beizeiten wird sie ihr lateinamerikanisches Rezept für die uevos mal dem Kochbuch verraten.
Sie lächelt und setzt sich an das Fenster mit Blick aufs Meer. Pinot Grigio auf. Zigarette an.

22 de noviembre de 2001, 16:31:21 CET

der fernseher

im wohnzimmer schaltet sich ein und zeigt folgende szene im telenovela-stil:

er: ich wollte dich nie verletzen

sie: ich weiss.

sie schauen sich an wie zwei, die wissen, dass sie zu einer anderen zeit, an einem anderen ort ein gemeinsames leben gehabt hätten.

das bild verblasst, der schriftzug Ende erscheint. mit einem elektronischen seufzen schaltet der fernseher wieder ab

22 de noviembre de 2001, 13:50:25 CET

die schreiberin

steht vom tisch auf, gähnt und streckt sich und geht nach oben, in das eben ausgedachte weissgekalkte schlafzimmer mit den runden wänden