Villa Mare
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 am 29.09.2006 um 06:59.

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martes, 27. noviembre 2001

Luzie


tappt verschlafen ins haus und geht gleich in die küche, um kaffee aufzusetzen. sie stellt den mitgebrachten korb auf den tisch, wundert sich kurz, wo die reste des abendessens hin verschwunden sind und beginnt dann, auszupacken. sie zählt alles auf:
butter, frisches brot, apfelsinen, ziegenkäse, bagels, alfalfasprossen, quittengelee, eier, frischkäse, lachs, französische salami, tomaten, quark und...
sie stellt eine große schüssel auf den tisch
obstasalat!
sie drapiert alles auf dem tisch, während der kaffeeduft sich langsam im haus verbreitet. dann nimmt sie ein stück papier und schreibt eine botschaft für hugo und die schreibende darauf:
guten morgen, verehrte mitbewohnende - frühstück mit meeresblick, lasst es euch schmecken.
sie sieht sich noch einmal um, nimmt sich einen warmen bagel und verschwindet noch mal, dinge erledigen. bevor sie sich endgültig dematerialisiert, nimmt sie besorgt den gierigen blick des porträts auf den gedeckten tisch wahr...


 
 o    

 

die concierge


schlurft leise über die terrasse, räumt die verderblichen güter weg (nicht ohne den einen oder anderen bissen zu nehmen), trinkt den rest rotwein - gleich aus der flasche - und löscht alle lichter bis auf das über der tür. sie geht ins wohnzimmer, bleibt wieder vor dem porträt stehen und sagt, mehr zu sich selbst:

ich find das schon noch raus, du!

das porträt versucht ernst zu bleiben, kann jedoch nicht verhindern, dass seine mundwinkel zucken. die concierge geht zufrieden ab.


 
 o    

 

lunes, 26. noviembre 2001

Luzie


tritt staunend in eine von hugo hinterlassene tränenpfütze und wundert sich, was vorgefallen sein mag. sie betrachtet die halbleeren weingläser und hört das dicke buch auf der kommode lesen und lesen, das porträt indessen scheint verstummt zu sein, nur ab und zu gibt es ein zufriedenes schmatzen von sich.
sie fegt mit dem fuß ein paar krümel beiseite, die sich vor dem porträt gesammelt haben, nimmt ihre zigaretten und eine handvoll oliven mit auf die terrasse und setzt sich.
hier ist ein guter ort, sagt sie, hier kann ich sein.
sie winkt der in alten fotos kramenden schreibenden zu,
guten abend, verehrte freundin
und wirft sich einige oliven in den mund, bevor sie papier und stift zückt und mit dem blick auf die bucht anfängt zu schreiben:

ankommen, ohne gegangen zu sein. finden, ohne zu erinnern. bleiben, ohne zu... sie denkt kurz nach, streicht die letzten worte aus und sagt zufrieden
bleiben.


 
 o    

 

oh!


hugo steht da mit flammendrotem kopf. er wollte lediglich den dishwasher löschen und versteht gar nicht, wieso nun alle anderen geschichten des tages verschwunden sind. schlägt die hände über dem kopf zusammen und schluchzt

oje oje oje! was habe ich nur getan? ob mir die anderen das jemals verzeihen? oje oje oje!


 
 o    

 

die schreibende


fragt sich, ob sie sich jetzt schon ganze gespräche einbildet

...kommt dann aber drauf, dass das ohnehin die ganze zeit passiert und ist nicht mehr beunruhigt.


 
 o