Villa Mare
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 am 29.09.2006 um 06:59.

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miércoles, 28. noviembre 2001

das porträt


ist gelangweilt von diesem geschwätz über möglichkeiten und arbeit und beschließt, selbst auch zu schreiben. in ermangelung von händen diktiert es der schreibmaschine, die sich brav in gang setzt

es war einmal, vor langer zeit, da war ich kein porträt. ich kann es mir selbst kaum noch vorstellen, aber ich war ein mensch aus fleisch und blut. ich habe gelebt, gedacht, gelacht und - nein, geweint habe ich nicht. nur fast. geweint habe ich immer nur fast.

es war ein gutes leben, ich erinnere mich gerne daran. an tage in der sonne. nächte unter den sternen.

aber dann...

die schreibmaschine beschwert sich, weil das porträt so schnell spricht. auf nachfrage wiederholt es einzelne wörter, bis es die geduld verliert und schimpft

ist doch ohnehin egal!


 
 o    

 

die seele der schreibenden


zischt auf einem datenblitz herein, sieht ihre villenhülle leblos auf dem sessel sitzen und haucht ihr mit sich selbst wieder leben ein.

verzeiht meine lange abwesenheit, lästige kleinigkeiten im anderen leben haben mir nicht erlaubt, mich hier niederzulassen...

sieht sich um, bedient sich am rührei, holt dann ein glas wein und sagt, mangels anderer gesprächspartner zum porträt

na, hab ich was versäumt?


 
 o    

 

ein salatherz


weht herein, stellt rührei bereit und verflüchtigt sich wieder.


 
 o    

 

das porträt


langweilt sich, so ganz allein


 
 o    

 

martes, 27. noviembre 2001

Luzie


blickt von ihren papieren auf und sieht die schreibende noch immer schlafend in dem korbsessel neben sich schlummern.
sie steht auf und schüttet den kalt gewordenen kaffee weg, räumt die reste des frühstücks zusammen und stellt den wein für den abend kalt: südafrikanischer chardonnay.
sie dreht eine runde durch die villa, öffnet die fenster und lässt den frühabendlichen wind durch die räume wehen.
auf den balkon zurückgekehrt, rückt sie der schreibenden leise ihr kissen nochmal zurecht und setzt sich dann wieder, den stift in der hand:

Meine wandelbare Gegenwart, mein zeitloses Schwanken, ganz gleich, wo ich bin, ich nehme es mit mir.
sie hält inne und lauscht, ob da jemand gewispert hat, kann aber nichts aus dem meeresrauschen entziffern. sie beugt den kopf und schreibt weiter.


 
 o