Villa Mare
bewohnt seit 8418 Tagen Zuletzt hat sich geäußert, und zwar am 29.09.2006 um 06:59. Suchen Stichwort ... antville home
Du stehst vor der Tür
. Einziehen? |
12 de septiembre de 2002, 23:53:14 CEST Nicht so, Es ist nicht so wie du denkst, sagt die Träumerin zum Portrait. Jetzt nimm doch diese verdammte Sonnebrille ab. Du weißt genau, dass mich das nervös macht. das portrait nimmt, natürlich, die sonnenbrille nicht ab. stattdessen lächelt es, so ein lächeln, bei dem man die augen sehen müsste, um zu wissen, ob es freundlich oder ist oder nicht. Die Träumerin reicht ein Glas Wein hinüber und nimmt sich selbst auch eins. Ach was red ich denn. Wie oft hab ich schon geredet. Und hast du mir jemals zugehört? Nein. Wie auch. Bilder haben keine Ohren. Jedenfalls keine, die hören können. sie nimmt einen schluck rotwein. das portrait hat schon getrunken. warten ist nicht seine stärke. zumindest beim wein. Ich weiß genau wie das wird. Ich werde irgendwo auf dieser verdammten wiese sitzen. ich werde meine augen spazieren schicken, während mein mund "ja" und "nein" und "weiss nicht" sagt zu wem immer mich gerade vollquatscht, und wenn sie dich dann finden, meine augen, werden sie feststellen, dass du mich schon die ganze zeit anschaust. oder auch nicht. wie soll ich denn das jemals wissen, mit diesen verdammten sonnenbrillen? Aber zumindest wirst du auch nicht wissen, dass ich dich anschau. immerhin habe ich jetzt auch wieder sonnenbrillen. dunkle. immerhin. sie ist ziemlich sicher, dass das portrait gerade dieses geräusch gemacht hat, dieses mittelding zwischen kichern und schnauben, auf das normalerweise eine trockene bemerkung folgt. sie geht zwischen tür und portrait auf und ab, nimmt im gehen einen weiteren schluck wein. bleibt stehen und schaut aufs meer hinaus. Du denkst zuviel! ---Ha! sie wirbelt herum, obwohl sie gar nicht sicher ist, ob das in ihrem kopf war oder echt. aber das ist egal. hier ist das egal. ich denke zuviel? ja? ich denke, dass das so nicht weiter geht. sogar die katze schimpft schon. und hast du die katze schon jemals schimpfen hören? was denkst du denn? später dann? wenn wir näher beieinander sitzen? wenn es viel zu laut ist, um irgendwas zu sagen? wenn sich vielleicht sogar, manchmal, die Knie berühren? Wenn wir einander ganz demonstrativ nicht anschauen? wenn du mir, im aufstehen, ganz kurz den arm um die schulter legst, so weich als wär das ganz normal? so kurz, dass es kein andrer sehen kann? was denkst du da? sie hat sich außer atem geredet, die träumerin, und holt jetzt tief luft. und das weinglas ist auch schon wieder leer. und das vom portrait auch. sie schenkt nach. sie hat genug gesagt. sie hat viel zu viel gesagt. ich denke nicht - jetzt redet deutlich das portrait, und als sie näher tritt, meint sie fast, den geruch zu atmen, diesen bestimmten eigenartigen geruch des ortes wo sie bald wieder sein werden, beide. ich denke nicht wiederholt das portrait, und die stimme wird flacher, dichter, es ist die vortragsstimme jetzt, nicht die gesprächsstimme, und allein schon deshalb weiß sie, dass es nicht stimmt, nicht ganz, was er sagt. i've never done good things i've never done bad things i never did anything out of the blue Was glaubst du? sagt er, grob klingt das jetzt, glaubst du ich habe jahrelang geübt, den moment zu leben, nur um dann wieder mit dem denken anzufangen? das glaubst du nicht im ernst. oder? er lacht, kalt, aber das trotzige-kind-zucken am mundwinkel legt nahe, dass seine augen wieder einmal glänzen würden. wenn man sie sehen könnte. verdammte sonnenbrille. oh no not again i'm stuck with a valuable friend i'm happy hope you're happy too Und mit einem letzten undeutbaren schnauben nimmt er wieder seine position ein. leichtes lächeln. verrutschte sonnenbrille geradegesetzt. untouchable. Also, sagt die träumerin leise, langsam, und bevor sie weiterspricht, schenkt sie den kläglichen rest wein auch noch ein, also werden wir auch diesmal aneinander vorbeischielen? nur im vorbeigehen ein paar worte wechseln? wirst du mir im unerwartetsten augenblick wieder eine hand auf die schulter legen, mich lange anschauen und dich dann wegdrehen? werden wir uns nur auf die art berühren, auf die sich alle anderen ohnehin ständig berühren? eine hand auf dem knie um ein argument zu verdeutlichen? eine hand am oberarm zum "schaumalhierher"? ein flüchtiger wangenkuss zur begrüßung und zum verabschieden, in der hoffnung, dass niemand bemerkt, dass wir sonst niemanden berühren oder abschiedsküssen? oder vielleicht sogar in der hoffnung, dass sie es bemerken? ist es so? das portrait lächelt und schweigt. das nicken, denkt die träumerin, das nicken könnte sie sich auch eingebildet haben. sie läßt langsam den letzten schluck wein durch den mund gleiten. Na gut, sagt sie, na gut. ich schätze das ist besser als gar nichts. Na gut dann. I'm gonna put on my red shoes and dance the blues. Nicht ganz mein Stil, aber. If that's what you want. |