Villa Mare
bewohnt seit 8418 Tagen Zuletzt hat sich geäußert, und zwar am 29.09.2006 um 06:59. Suchen Stichwort ... antville home
Du stehst vor der Tür
. Einziehen? |
11 de septiembre de 2002, 21:49:07 CEST die träumerin streift nach langem wieder einmal durch die villa. es ist ein bisschen staubig hier, auch die concierge scheint seit der generalrenovierung nichts getan zu haben, außer den einen oder anderen mojito zu mixen. Auf der terrasse liegt die katze. oder der schatten der katze. so genau läßt sich das aus der entfernung nicht sagen. das portrait schnarcht leise. immerhin, denkt die träumerin, immerhin bleiben mir seine zynischen kommentare erspart. sie streift mit den fingern an den weißen gardinen entlang, und an den fingerspitzen bleibt ein wenig goldstaub zurück. Ah, Hugo war auch hier, freut sie sich. ein sehr trockener martini, das wär jetzt was - kaum ausgedacht, klirrt sich ein glas einladend auf den terrassentisch. in der tageshitze bildet sich außen sofort kondenswasser, einladend kühl rinnen die tropfen hinunter. gerne hätte die träumerin das festgehalten, mit der digicam, aber die ist offensichtlich mit den anderen wahrweltballaststoffen in der schleuse geblieben. sie nimmt das glas und nippt daran. Nur noch 4 Tage, murmelt sie, und die Worte wirbeln ein bisschen goldroten Traumstaub auf, nur noch 4 Tage und ich werde ihn wiedersehen. den dunklen. den schweren. den ungreifbaren. sie dreht das glas in der hand, zieht mit dem finger eine tropfenspur nach. das portrait scheint zu erwachen. zumindest das schnarchen hat aufgehört. er darf das natürlich nicht erfahren, dass ich die tage zähle. und in den nächten kaum schlafe. das von den schmetterlingen im bauch. und das mit den feuchten augen, wenn jemand seinen namen sagt. das darf er alles nicht erfahren. er nicht, und der andere auch nicht. und der rest der welt schon gar nicht. sie nippt wieder, stellt dann das glas hin und zündet sich eine zigarette an. Vor 15 Jahren, denkt sie, hab ich beschlossen, mit 35 ein haus am meer zu haben. ich schätze, die villa ist besser als nichts. sie kichert, ein bisschen blöde, vor sich hin. das portrait grunzt erwachend, und die träumerin nimmt das als zeichen des interesses. weisst du, erzählt sie, vor ein paar jahren hätte mich nichts davon abgehalten, aus diesem gefühl etwas handfestes zu machen. was hat sich bloss geändert? und wann? sie betrachtet sich prüfend in der spiegelnden terrassentür, aber äußerlich hat sich nicht viel verändert. sicher, ein paar falten hier und da. in der wahrwelt ist das nicht zu vermeiden. aber immer noch recht hübsch, und kein grund, an sich zu zweifeln. äußerlich. damals, und ihre stimme wird wieder leiser jetzt, das portrait beugt sich aus seinem rahmen, um ihr folgen zu können, damals dachte ich noch, ich hätte etwas zu geben. ich könnte etwas vermitteln. aber wie soll ich denn ernsthaft jemanden wollen, wenn ich nicht mehr glaube, so etwas wie glück herbeirufen zu können? wenn auch nur für einen augenblick... sie niest. vielleicht werde ich krank, denkt sie. vielleicht erspar ich mir das ganze. aber sogar die anderswelt wird ganz dunkel bei dem gedanken. |