Villa Mare
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martes, 27. noviembre 2001

Luzie


blickt von ihren papieren auf und sieht die schreibende noch immer schlafend in dem korbsessel neben sich schlummern.
sie steht auf und schüttet den kalt gewordenen kaffee weg, räumt die reste des frühstücks zusammen und stellt den wein für den abend kalt: südafrikanischer chardonnay.
sie dreht eine runde durch die villa, öffnet die fenster und lässt den frühabendlichen wind durch die räume wehen.
auf den balkon zurückgekehrt, rückt sie der schreibenden leise ihr kissen nochmal zurecht und setzt sich dann wieder, den stift in der hand:

Meine wandelbare Gegenwart, mein zeitloses Schwanken, ganz gleich, wo ich bin, ich nehme es mit mir.
sie hält inne und lauscht, ob da jemand gewispert hat, kann aber nichts aus dem meeresrauschen entziffern. sie beugt den kopf und schreibt weiter.


 
 o    

 

Luzie


tappt verschlafen ins haus und geht gleich in die küche, um kaffee aufzusetzen. sie stellt den mitgebrachten korb auf den tisch, wundert sich kurz, wo die reste des abendessens hin verschwunden sind und beginnt dann, auszupacken. sie zählt alles auf:
butter, frisches brot, apfelsinen, ziegenkäse, bagels, alfalfasprossen, quittengelee, eier, frischkäse, lachs, französische salami, tomaten, quark und...
sie stellt eine große schüssel auf den tisch
obstasalat!
sie drapiert alles auf dem tisch, während der kaffeeduft sich langsam im haus verbreitet. dann nimmt sie ein stück papier und schreibt eine botschaft für hugo und die schreibende darauf:
guten morgen, verehrte mitbewohnende - frühstück mit meeresblick, lasst es euch schmecken.
sie sieht sich noch einmal um, nimmt sich einen warmen bagel und verschwindet noch mal, dinge erledigen. bevor sie sich endgültig dematerialisiert, nimmt sie besorgt den gierigen blick des porträts auf den gedeckten tisch wahr...


 
 o    

 

die concierge


schlurft leise über die terrasse, räumt die verderblichen güter weg (nicht ohne den einen oder anderen bissen zu nehmen), trinkt den rest rotwein - gleich aus der flasche - und löscht alle lichter bis auf das über der tür. sie geht ins wohnzimmer, bleibt wieder vor dem porträt stehen und sagt, mehr zu sich selbst:

ich find das schon noch raus, du!

das porträt versucht ernst zu bleiben, kann jedoch nicht verhindern, dass seine mundwinkel zucken. die concierge geht zufrieden ab.


 
 o